„So gesehen ist drinnen draußen“ ist das Motto, das Ingrid Lausund, die viele als Autorin vom „Tatortreiniger“ kennen, ihrer Komödie TÜR AUF, TÜR ZU gegeben hat. Und diese steile These exerziert das Stück nun in immer wieder neuen Versuchen durch: Ist drinnen wirklich irgendwie auch draußen oder fühlt sich Draußensein für diejenigen, die wirklich draußen sind, nicht doch ganz anders an als Drinnensein? Am eigenen Leib erfährt es Anneliez, die – das sei ihr verziehen – den Absprung verpasst und nun draußen darauf wartet, dass sich die Tür für sie wieder öffnet. Während andere reinspazieren, rausmarschieren, sich im Krankenwagen wegtransportieren, während Männer, Hunde, Pferde und sogar ein George-Cloony-Imitat die Tür als Öffner ausprobieren, bleibt für sie die Tür verschlossen. Auch der Chor, der da ist, um eben all diese anderen zu spielen, hat keine Antwort auf die Frage, wieso das eigentlich so ist. Doch Anneliez hat bald eine Vermutung. Aber sich das einzugestehen, nein, das würde ja bedeuten, dass …
TÜR AUF, TÜR ZU ist eine Tür-auf-Tür-zu-Komödie über alles und nichts, und dabei eine wunderbare Allegorie über die Erwartungen, Anforderungen und Grausamkeiten (an Frauen) in der (Arbeits-)Welt. Und ganz nebenbei ist das Stück eine Liebeserklärung an das Theater – denn in Lausunds Sprache und Figuren steckt so viel Witz, dass man sich förmlich reinsetzen kann. Hadihadihadiho!
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main. das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie die Naspa Stiftung. In Kooperation mit dem Stalburg Theater und Landungsbrücken Frankfurt.
Mit: Birte Sieling, Christoph Maasch, Sebastian Huther
Regie: Hannah Schassner
Bühne & Kostüm: Birte Sieling & Team
Assistenz: Mara Haußler
Fotografie: Philip Eichler (Vorab) & Christian Schuller, Daniel Dornhöfer (Durchlauf)
Gestaltung: Prisca Ludwig
Technik: Filippo Tiberia & Linus Koenig
Verlag: Suhrkamp Verlag Berlin 2012
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main. das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie die Naspa Stiftung. In Kooperation mit dem Stalburg Theater und Landungsbrücken Frankfurt.
Premiere:
21.11.2024, 20:00 Uhr Stalburg Theater
weitere:
25.01.2025, 20:00 Uhr Landungsbrücken Frankfurt
26.01.2025, 20:00 Uhr Landungsbrücken Frankfurt
13.02.2025, 20:00 Uhr Stalburg Theater
Pressestimmen:
"Boulevard ist anders. [...]Auch Schassner geht es um das Theater, um die Geschichten, die es auf leer geräumter Bühne mit nichts als Phantasie erzählen kann. Eine Tür, ein Chor, 'die Frau'. Das ist alles. Der Rest ist Schauspielertheater aller erster Güte. / Denn wie hier Christoph Maasch und Sebastian Huther als Chor und Tür die Rollen wechseln, wie sie die Ereignisse vorantreiben und verzögern, komische und tragische Akzente setzen, das ist wunderbar gemacht. Wie Bierte Sieling als Anneliez sich verkohlt fühlt, und ausgebootet, wie sie verzweifelt aufbegehrt, sich erniedrigt, in Panik ausbricht und ein wohlmöglich allerletztes Mal noch motiviert, das ist, bei aller Tragik, ein hochkomisches Vergnügen." (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Christoph Schütte, 23.12.2024)
"zu erleben gibt es allerhand, wenn Birte Sielings unbändige Anneliz die gesamte Skala ihrer Stimmungen ausreizt, bishin zum ultimativen Versuch, die verdammte Tür zu bezirzen. Nichts weniger als ein Ereignis ist ihre energiegeladene Performance, die von Christoph Maaschs trocken-kantiger Präsenz und Sebastian Huthers schier unerschöpflichen Typen- und Stimm-Jonglagen wirkungsvoll unterstützt, fast mühelos über anderthalb Stunden nachhaltiger Unterhaltung trägt, an der man zu knabbern hat." (Strandgut, Winnie Geipert, Januar 2025)
Fotos: Christian Schuller
Fotos: Daniel Dornhöfer
Fotos: Philip Eichler